Ratgeber für Fondant

Mit Fondantdecke überzogene und mit Blüten aus verschieden farbigem Fondant dekorierte Cupcakes

Wenn du selber Torten, Cupcakes und andere süße Leckereien zaubern möchtest, die aussehen wie die in der Auslage des Konditors, kommst du um Fondant nicht herum. Mit der Zuckermasse überziehst du Torten und Kuchen und verleihst ihnen damit einen fast schon eleganten Look, oder du modellierst daraus kreative, verspielte Figuren und Blüten und kreierst so eine Deko, die glatt als Kunstwerk durchgeht.

Wenn du dich jetzt fragst, wie du das anstellst, findest du hier die Antworten.

10 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Fondant

Fondant kannst du vielfältig bei der Dekoration von Backwaren, wie Kuchen, Torten und Cupcakes, einsetzen. Am häufigsten findet es als einheitliche, ebene Decke für Torten Verwendung. Für diesen Einsatzbereich findest du sogenanntes Rollfondant. Dieses ist, wie der Name schon verrät, darauf ausgelegt, dass du es mit einem Nudelholz ganz einfach ausrollen kannst. Dadurch erhältst du eine dünne Decke, die sich ideal zum Überziehen von Torten eignet.

Daneben gibt es Modellierfondant - gewissermaßen die Knete des Backens. Dieses unterscheidet sich in der Konsistenz vom Rollfondant. Es klebt weniger und trocknet nicht so schnell aus. Mit dieser Variante kannst du dich bei der Deko deiner Backwaren kreativ austoben. Mit etwas Geschick und dem passenden Werkzeug formst du daraus Figuren, Blüten oder andere fantasievolle Körper. Nach dem Modellieren härtet das Fondant vollständig aus und du verwandelst deine Torte mit deinen eigenen Kreationen in ein wahres Kunstwerk.

Du kannst Fondant zudem in flüssiger Form für Füllungen oder als Glasur verwenden. Dazu erwärmst du es entweder im Wasserbad oder greifst direkt zu Flüssigfondant, welches Zuckerguss stark ähnelt. Nachdem du deine Backwaren damit überzogen hast, trocknet es zwar und dickt an, es ist jedoch auch dann feiner als Roll- und nicht so hart wie Modellierfondant.

Im Prinzip besteht Fondant nur aus zwei Zutaten: Wasser und Zucker. Das Zuckerwasser wird aufgekocht und während des Abkühlens ständig in Bewegung gehalten, wodurch das Fondant seine charakteristische Konsistenz erhält.

Das Fondant, das du im Handel findest, enthält neben diesen beiden Komponenten zumeist jedoch zusätzlich Farbstoffe, Aromen sowie Emulgatoren, wie Gelatine.

Da Gelatine meist, aber auch teilweise Farbstoffe, tierischen Ursprungs sind, solltest du, wenn du dich vegetarisch, vegan, koscher oder halal ernährst, darauf achten, dass das Fondant entsprechend gekennzeichnet ist.

An und für sich hat Fondant keinen wirklichen Eigengeschmack – es schmeckt einfach nur nach Zucker. Allerdings hat jeder Hersteller seine eigenen Rezepte, um die Rohmasse geschmacklich etwas aufzupeppen. Durch Zusatz von Aromen erhält das Fondant beispielsweise eine fruchtig-zitronige, schokoladige, nussige oder Vanille-Note.

Egal, ob du vorhast, das Fondant als Decke für eine Torte zu verwenden, es zu modellieren oder Figuren aus ihm auszustechen, das oberste Gebot lautet in jedem Fall: Kneten. Durch das Kneten wird das Fondant weich und geschmeidig und du verhinderst, dass es beim Verarbeiten reißt.

Zum Kneten nutzt du deine Hände, genauer deinen Handballen. Mit diesem übst du Druck auf das Fondant aus und drückst es von dir weg. Es kann leicht passieren, dass du dabei Luft mit einarbeitest. Entdeckst du Luftbläschen in dem Fondant, solltest du es weiter bearbeiten, oder du stichst die Bläschen beim Ausrollen mit einer Nadel auf. Knete das Fondant nicht zu lange, da es ansonsten zu weich und klebrig wird.

Möchtest du aus dem Fondant Figuren modellieren, kannst du damit loslegen, sobald es die gewünschte Konsistenz erreicht hat.

Bevor du dich ans Ausrollen machst, musst du zunächst die Arbeitsfläche vorbereiten. Bedecke sie mit einer dünnen Schicht Stärke oder Puderzucker. Diese sorgt dafür, dass die Masse leicht über die Arbeitsfläche gleitet und nicht daran kleben bleibt. Forme aus dem Fondant eine Kugel und Rolle es mit einem Nudelholz oder einem Rollstab mit gleichmäßigem Druck zu allen Seiten aus. Um zu verhindern, dass das Fondant an deinem Werkzeug haften bleibt, bestäube auch dieses zwischendurch immer mal wieder mit Stärke oder Puderzucker. Gleiches gilt für die Formen, falls du das Fondant nach dem Ausrollen noch ausstechen möchtest.

Ein absolutes No-Go ist Wasser. Fondant besteht zum Großteil aus Zucker und dieser löst sich bei Feuchtigkeit auf.

Das bedeutet, dass du nicht nur darauf achten musst, dass dein Fondant bei der Vorbereitung nicht mit Wasser in Berührung kommt, sondern auch, dass der Untergrund, auf dem du es anbringst, nicht zu feucht sein darf. Definitive No-Gos hier sind:

  • Sahne
  • Frischkäse
  • Mascarpone

Diese enthalten viel Wasser und dürfen deshalb nicht mit der Zuckermasse in Kontakt kommen. Möchtest du eine Torte mit Fondant überziehen, wähle für die Füllung oder das Frosting eine fetthaltige Creme. Gut geeignet sind Ganache und Buttercreme.

Kühle, bevor du loselegst, die Torte im Kühlschrank. Nimm sie heraus und platziere sie auf einem erhöhten Tortenteller. Im Idealfall ist dieser drehbar – das erleichtert dir die Bearbeitung der Seiten.

Um das ausgerollte Fondant von der Arbeitsplatte auf die Torte zu heben, klappst du dieses mittig über das Nudelholz oder den Rollstab, transportierst es zur Torte und legst es zentriert darauf ab. Drücke die Decke mit den Fingern vorsichtig an und nutze ebenfalls deine Finger oder einen speziellen Glätter, um sie zu glätten.

Nun kümmerst du dich um die Seiten: Drücke das Fondant von oben sachte an die Seiten an. Ziehe es unten immer wieder auseinander und ein wenig von der Torte weg, um Falten zu vermeiden. Liegt das Fondant faltenfrei an, drückst du es fest. So arbeitest du dich etappenweise bis zum unteren Rand der Torte vor.

Ist die Torte rundum bedeckt, streichst du die Seiten noch einmal glatt und schneidest das überschüssige Fondant ab – et voilà: Fertig ist der Tortenüberzug.

Tipp: Das Schneiden des Fondants geht dir leichter von der Hand, wenn du anstatt eines scharfen Messers einen Pizzaschneider verwendest.

Wie viel Gramm Fondant du für das Überziehen deiner Torte benötigst, hängt von deren Form, Höhe sowie Durchmesser beziehungsweise Breite und Länge ab.

Als Orientierung habe ich für dich in der folgenden Tabelle beispielhaft die benötigte Menge für verschiedene Tortengrößen mit einer Höhe von etwa sieben Zentimetern zusammengefasst:

Höhe in Zentimetern Durchmesser in Zentimetern Menge in Gramm
7 15 500
7 20 770
7 25 1.000
7 30 1.500

Je nachdem, wie groß die Form ist, die du zum Backen verwendest, weicht die Menge entsprechend ab. Online findest du praktische Fondant-Rechner, die dir dabei helfen, die benötigte Menge für deine Torte zu ermitteln. Du gibst einfach die Maße ein und der Rechner spuckt dir dann, sowohl für eckige als auch runde Torten, die empfohlene Menge aus.

Fondant kannst du in vielen verschiedenen Farben kaufen. Ist jedoch nicht die richtige für dich dabei, kannst du dein Fondant auch mit Lebensmittel-Gelfarben nach deinem Geschmack einfärben. Du gibst eine kleine Menge davon auf das Fondant und knetest sie ein, bis sie sich gleichmäßig verteilt hat. Diese Methode eignet sich prima für Pastelltöne.

Möchtest du einen satten, dunklen Farbton erzielen, ist sie leider nicht der optimale Weg. Für das Färben benötigst du eine größere Menge an Farbe. Diese enthält jedoch Flüssigkeit. Auf diese reagiert Fondant sensibel und es kann passieren, dass die Farbe so die Konsistenz der Masse verändert. Greife in diesem Fall doch lieber zu vorgefärbtem Fondant.

Zum einen kannst du Fondant mit Fondant dekorieren. Du musst dich nicht zwischen Decke oder Modellieren entscheiden - pompöse Torten vertragen beides. Damit die Deko hält, reicht es, wenn du die Figuren unten etwas anfeuchtest und auf die Decke drückst. Bei größeren Figuren hilfst du mit Zuckerkleber nach.

Weiterhin kannst du dich mit Gel- oder Puderfarben künstlerisch betätigen und mit ihnen kreative Motive auf die Decke malen.

Mit Zuckerschrift hinterlässt du eine persönliche, süße Botschaft auf der Torte. Sie eignet sich direkt zum Schreiben auf der Fondantdecke oder zum Kleben von Buchstaben aus Zucker oder Schokolade.

In der Regel ist ungeöffnetes Fondant etwa zwölf Monate haltbar. Das exakte Mindesthaltbarkeitsdatum findest du auf der Verpackung. Ist dieses abgelaufen, bedeutet das aber keinesfalls, dass du es sofort entsorgen solltest. Fondant enthält so viel Zucker, dass es eigentlich überhaupt nicht verderben kann. Mit der Zeit kann sich jedoch die Konsistenz verändern, so dass es schwerer zu verarbeiten ist. Gib abgelaufenem Fondant trotzdem eine Chance und probiere zumindest, es einzusetzen.

Da es nicht verderblich ist, kannst du auch angebrochenes Fondant bedenkenlos aufbewahren. Wichtig dabei ist nur, dass du es luftdicht verpackst. Schlage es am besten in Frischhaltefolie ein und verfrachte es dann in eine verschließbare Dose. Ich rate dir davon ab, das Fondant im Kühlschrank zu lagern. Zwar hat es kein Problem mit der Temperatur, aber die Feuchtigkeit kann sich negativ auf die Konsistenz auswirken. Luftdicht verschlossen bewahrst du es am besten bei Zimmertemperatur in deinem Vorratsschrank auf.

Anders verhält es sich mit fertigen Fondant-Torten. Diese gehört in den Kühlschrank, da sie verderbliche Zutaten enthalten. Um die Decke und Deko vor Feuchtigkeit zu schützen, stelle ein Schüsselchen mit Salz oder Reis neben die Torte, dessen Körner die Feuchtigkeit zumindest ein wenig aufsaugen.