Ratgeber für Astscheren
Wer einen Obstbaum im Garten sein Eigen nennen kann, kennt auch die mit der Freude verbundenen Pflichtaufgaben wie das Stutzen der Äste. Das Schneiden der Äste verhindert das Verholzen und anschließende Kahlwerden der Triebe. Wer schon einmal einen Baum beschnitten hat, wird beobachtet haben, wie schnell Jungtriebe im Anschluss sprießen. Zudem nehmen einige Äste anderen das Licht und die Luft und begünstigen so Krankheiten und behindern die Blüte. Und natürlich kann man den Baum durch das Schneiden in die gewünschte Form bringen.
Der ideale Zeitpunkt für den Baumschnitt
Allerdings darf auch nicht einfach drauf los geschnitten werden. Im Frühjahr sollte die Ast- oder Baumschere gar nicht zum Einsatz kommen, da der Saft steigt und die Gefahr des Ausblutens besteht. Vor allem bei Walnussbäumen und Weinreben passiert das schnell. Ebenfalls sollte ab Ende August bis zur Ruhephase nicht geschnitten werden, da der folgende Neutrieb nicht mehr ausreifen kann und dem ersten Frost zum Opfer fallen würde – weshalb auch bei Frost selbst die Astschere Winterschlaf hält. Allgemein werden Bäume und Gehölze ab dem dritten bis fünften Standjahr regelmäßig geschnitten und zwar tote, beschädigte, dürre, sich überkreuzende, zu dicht stehende und nach innen wachsende sowie die Wuchsform beeinträchtigende Triebe. Wie genau geschnitten wird, hängt von dem jeweiligen Baum ab.
Baumpflege ohne großen Kraftaufwand
Die meisten Astscheren und Baumscheren eignen sich für Äste mit einer Dicke von bis zu 8 Zentimetern – darüber hilft meist nur noch der Griff zur Säge. Ast- und Baumscheren sind in der Regel mit zwei langen Griffen ausgestattet, dank denen sich die Äste ohne großen Kraftaufwand durchtrennen lassen. Einige der Scheren sind zudem mit einer Teleskopstange versehen, die bis zu einer Länge von mehreren Metern ausgefahren werden kann und das Schneiden von hoch gelegenen Ästen ohne Leiter ermöglicht.
Amboss- versus Bypassschere
Grundsätzlich lässt sich zwischen Amboss- und Bypassscheren unterscheiden. Bei den Ambossscheren trifft die Klinge auf eine glatte Metalloberfläche, wodurch diese mit einem geringeren Kraftaufwand betätigt werden können. Bei den Bypassscheren gleiten die Klingen aneinander vorbei, was wiederum zu einem glatteren Schnitt, aber auch zu einem höheren Kraftaufwand führt.
Wichtig ist bei beiden Exemplaren, dass die Ast- oder Baumschere immer scharf ist, damit ein sauberer Schnitt gewährleistet ist und so Krankheitserregern vorgebeugt wird. Zudem geht die Arbeit so viel leichter von der Hand. Um den Stumpf dennoch zu schützen, können Wundverschlussmittel aufgetragen werden.