Aktualisiert am 13. September 2022
Immer nur Blumen auf dem Balkon? #SparDirDas! Gönn deinem grünen Daumen etwas Abwechslung und fang lieber an, Gemüse auf dem Balkon zu ziehen. Dafür brauchst du weder riesige Beete noch viel Equipment – perfekt für den schmalen Geldbeutel.
Worauf du achten musst, was du wirklich brauchst und welche Gemüsesorten sich besonders lohnen, verraten wir dir. Freu dich schon auf deine erste Ernte. ;-)
Diese Ausstattung brauchen Gärtner:innen
Einen Vorteil haben Mini-Gärten auf Balkonien: Du brauchst kein riesiges Arsenal an Gartengeräten. Rasenmäher, Spaten und Co. kannst du dir also locker sparen. Ein paar Tools machen dir deine Arbeit aber deutlich leichter.
Die wichtigsten Tools haben wir für dich als Checkliste zum Herunterladen zusammengefasst. :-)
Diese Sorten kannst du auf deinem Balkon anbauen
Damit du eine ordentliche Ernte auf deinem Balkon einfahren kannst, gibt es einige Schritte zu beachten. Das A und O ist natürlich die richtige Auswahl deiner Pflanzen.
Viele Balkone haben eine Südlage – perfekt für Sonnenanbeter und Gemüse, das viel Sonne bevorzugt. Mediterrane Sorten wie Tomate, Aubergine, Zucchini, Peperoni oder Paprika passen perfekt zu diesem Standort.
Bei dir ist Sonne Mangelware? Kein Problem. Fokussiere dich zum Beispiel auf Sorten wie Mangold, Kohlrabi, Minze, Melisse, Rote Bete, Salate oder Küchenkräuter wie Petersilie, die schattige Plätzchen bevorzugen.Wenn du dich für Samen entscheidest, müssen diese vorgezogen werden. Damit beginnst du am besten sechs Wochen vor dem Einpflanzen auf dem Balkon. Aber nicht jede Samen-Sorte keimt optimal unter den gleichen Bedingungen.
Hier gehören vor allem die feinen Samen von Kräutern wie Minze, Basilikum, Kresse oder auch Kopfsalat dazu.
Regrowing – günstig nachhaltiges Gemüse züchten
Hast du schon mal was von Regrowing gehört? Garten-Profis kennen das Prinzip als Stecklingsvermehrung. Mit anderen Worten züchtest du neues Gemüse aus Gemüseresten, die du sonst weggeworfen hättest. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern schont auch deinen Geldbeutel.
Das Prinzip ist super easy. Alles was du brauchst, ist ein Wurzelstück – circa fünf Zentimeter oberhalb der Wurzel abgetrennt. Setze das Stück in ein Wasserbad. Achte nur darauf, das Wasser regelmäßig zu wechseln.
Nach ein paar Tagen kannst du dein Wurzelstück mit Anzuchterde einpflanzen. In puncto Standort sollte es warm und hell sein. Jetzt nur noch regelmäßig gießen und nach ein paar Wochen kannst du schon ernten.
Für den Anfang empfehlen sich diese Pflanzen:
- Romana-Salat
- Zwiebel
- Frühlingszwiebel
- Rote Bete
- Meerettich
- Ingwer
- Lauch
- Stangensellerie
Hochbeet, Kübel & Co. – die richtigen Pflanzgefäße für Balkongemüse
Um ertragreich zu ernten, brauchen die Wurzeln deiner Pflanzen Platz. Mehr ist hier wirklich mehr – egal, für welches Pflanzgefäß du dich entscheidest. Je nach Größe deines Balkons kommen Pflanztöpfe, Pflanzkästen, Pflanzsäcke, Balkonkästen oder Hochbeete infrage.
Die ideale Wahl des Gefäßes richtet sich nach deinem Gemüse. Kräuter brauchen wenig Raum. Die kannst du locker in kleinen Töpfen unterbringen. Paprika- oder Chilipflanzen, brauchen Töpfe mit zehn Litern Fassungsvermögen.
Tomatenpflanzen sollten Töpfe mit bis zu 40 Liter bekommen, Zucchini bis zu 60 Litern. Keine Lust auf Töpfe? Balkonkästen sind nicht nur für Blumen da. Auch hier fühlen sich Kräuter, Pflücksalate oder Radieschen wohl.
Eine weitere Alternative sind Pflanzsäcke beziehungsweise Pflanztaschen aus Vlies oder Kokosfasern. In puncto Fassungsvermögen hast du genauso viel Auswahl wie bei Blumentöpfen, sie sind jedoch formbar und können im Winter easy zusammengelegt werden.Wenn du etwas mehr Platz hast, sind Hochbeete ideal, um Gemüse auf dem Balkon zu pflanzen. In unserem Beitrag zeigt dir Anika, wie du dir ein Low-Budget-Hochbeet baust und gibt dir Tipps zur Bepflanzung.
Wenn du kein großes Budget hast, kannst du einfach direkt im Sack der Pflanzerde loslegen und dir Töpfe und Co. sparen. Oberfläche einritzen, Löcher ausschneiden, Pflanze rein und fertig. Denk aber an ein paar Abflusslöcher für das Gießwasser auf der Unterseite, um Schimmelbildung zu vermeiden.Pflanzerde und Dünger für deinen Naschgarten
Die Pflanzen sind bereit, die passenden Gefäße hast du auch – fehlt nur noch die richtige Erde. Von Blumenerde solltest du absehen, da sie zu stark gedüngt ist. Greif lieber zu einer torffreien Erde in Bio-Qualität.
Achte bei der Auswahl der Erde darauf, was du ziehen möchtest. Manche Pflanzen wie zum Beispiel Kräuter gedeihen besser mit Spezialerde.
Außerdem ist es ratsam, wenn du dein Gemüse nach Kategorien einpflanzt. Mediterrane Sorten wie Zucchini oder Paprika brauchen viel mehr Dünger als Kräuter. Pflanzt du alles kreuz und quer, hast du am Ende Probleme beim Düngen.
Als Faustregel kannst du dir merken, dass du ab Juni alle zwei Wochen zum Dünger greifen solltest. Besonders einfach ist Flüssigdünger, der zum Gießwasser gegeben wird. Alternativ gibt es auch Düngestäbchen. Achte aber immer auf die Herstellerangaben, um deine Pflänzchen nicht zu überdüngen.FAQs: Diese Fehler musst zu vermeiden
Hat dein Balkon kein Dach, musst du dein Gemüse anderweitig schützen. Im Baumarkt gibt es Pflanzenschutz- oder Regendächer aus UV-beständigem Material, die du an Balkonkästen anbringst. So haben Fäulnis und Pilzerkrankungen keine Chance.
Sorge zudem für ausreichend Nährstoffe. Gemüsepflanzen wie Tomaten sind starkzehrend und sollten circa alle zwei Wochen mit Flüssigdünger gegossen werden.
Gerade Beeren – Erdbeeren, Himbeeren oder auch Johannisbeeren – brauchen viel Sonne. Hast du einen Nordbalkon, dann konzentriere dich lieber auf Salate, Kohl und Rote Bete.
Wenn du vermehrt auf Selbstversorgung setzt, sind Kartoffeln immer eine gute Option. Sie wachsen sowohl in Pflanzsäcken als auch in Hochbeeten.
Je nachdem, wie deine Ernte ausfällt, ist es ratsam, Gemüse haltbar zu machen. Du kannst es einfrieren, einlegen, einkochen oder auch trocknen. Wie das geht, erfährst du hier.Hast du jetzt Lust bekommen, dich am Urban Gardening auszuprobieren? Wir wünschen dir viel Spaß mit deinem Balkongärtchen, einen grünen Daumen und guten Hunger.
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