Aktualisiert am 14. Dezember 2022
Wir können sicher auf vieles in unserem Haushalt verzichten, aber auf Seife? Niemals! Trotzdem wird der flüssigen oder festen Seife nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sofern welche da ist, ist die Welt in Ordnung.
Dabei lohnt es sich wirklich, einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Viele Seifenprodukte enthalten Zusätze, die überflüssig sind und deine Haut nicht pflegen. #SparDirDas! Verzichte lieber auf synthetische Duftstoffe und Konservierungsmittel und mach deine Seife einfach selber. Wie schnell das geht und was du zur Seifenherstellung brauchst, verraten wir dir in unserem Beitrag.
Warum lohnt es sich, Seife selbst herzustellen?
Natürlich ist Seife kein Beauty-Produkt, das dich in den finanziellen Ruin treibt. Die meisten festen und flüssigen Formulierungen kosten nur wenige Euro und erledigen ihre Aufgabe tadellos.
Es lohnt sich aber dennoch, ein bisschen kreativ zu werden und eigene Seife oder Kosmetik herzustellen. In erster Linie tust du damit deiner Haut einen gefallen. Reagierst du schnell mit Reizungen auf Duft- oder Konservierungsmittel? Dann ist eine DIY-Seife genau das Richtige für dich!
Du entscheidest selbst, welche Stoffe in deine Seife Marke Eigenbau wandern und wie pflegend, fruchtig oder neutral du sie gestalten möchtest. Individueller kann Hautpflege kaum sein.Abgesehen davon brauchst du weder fancy Zutaten noch großes Vorwissen, um loszulegen. Du sparst sogar noch Geld, da du pro Durchgang mehrere Seifenstücke herstellst. Damit hast du gleich ein tolles Geschenk für Weihnachten oder Geburtstage parat und kannst Familie und Lieblingsmenschen mit deinem tollen DIY beeindrucken. Win-win!
DIY-Seife für Beginner:innen
Du hast noch nie mit Seife gearbeitet, willst dich aber einfach mal an ein paar Rezepten versuchen? Dann haben wir einen Top-Tipp für Anfänger: Greif auf eine fertige Seifenbasis zurück!
Wie jetzt… Seife kaufen, um Seife zu machen? Absolut! ;-) Die fertige Seife dient als Grundlage. Alles, was du jetzt noch brauchst, sind die entsprechenden Zusätze. Das können ätherische Öle für einen frischen oder beruhigenden Geruch sein oder pflegende Zusätze wie Weizenkeim-, Avocado- oder Kokosöl.
Deiner Kreativität sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Überleg dir vorher, wofür deine Seife zum Einsatz kommen soll. Wünscht du dir etwas mit Peeling-Effekt, dann füge Meersalz oder Kaffeepulver hinzu. Lieber richtig hautschonend? Dann greif zu Honig.
Materialien & Zubereitung
Wofür du dich auch entscheidest, beachte das folgende Verhältnis deiner Zutaten:
- 250 Gramm Seife
- 50 Gramm Pflegeöle
- 20 Milliliter ätherische Öl-Komponenten
- drei Esslöffel an Zusätzen wie Blüten, Kaffeesatz, Heilerde oder Honig
Sofern du dich an diesem Mischverhältnis orientierst, kannst du jede Seife kreieren, die dich glücklich macht. Wie du genau vorgehst, erfährst du jetzt.
Damit dir die Seifenherstellung schnell und einfach von der Hand geht, dürfen folgende Materialien nicht fehlen:
eine scharfe Küchenreibeeinen Topf
eine Kelle oder einen Löffel
Seifenformen – am besten aus Silikon
Liegen deine Tools und deine Zutaten bereit, kann es auch schon losgehen:
Reibe zuerst die Basisseife deiner Wahl mit der Küchenreibe klein. Pass dabei gut auf deine Finger auf! Gib alles zusammen mit einigen Löffeln Wasser in einen Topf oder über ein Wasserbad. Erwärme jetzt deine Seife langsam und unter rühren. Hier ist Geduld gefragt! Der Prozess dauert unter Umständen über eine Stunde. Ist deine Mischung weich, nimm sie vom Herd und rühre deine ätherischen und Pflegeöle unter. Fülle jetzt alles vorsichtig in deine vorbereiteten Förmchen ein. Anschließend kannst du deine Seifen mit Blüten oder Peeling-Produkten versehen. Stelle dein DIY-Projekt kühl und achte darauf, dass die Seife komplett ausgehärtet ist, bevor du sie aus den Förmchen drückst. Je nach Größe kann das mehrere Tage dauern.
Du brauchst weder ein riesiges Arsenal an Zutaten noch musst du viel vorbereiten, um tolle Seifenstücke nach deinen Vorstellungen herzustellen. Probier es einfach mal aus!
Seifenherstellung für Profis
Du hast bereits deine ersten Erfahrungen mit Seife gemacht oder bist ein geübter DIY-Profi? Dann haben wir hier die Next-Level-Variante: Seife selber sieden.
So viel Spaß das Arbeiten mit Seife auch macht, hier ist Vorsicht geboten. Du hantierst mit Chemikalien, die Schutzkleidung und Atemmaske erfordern, giftige Dämpfe absondern und ätzen. Achte daher besonders auf jeden einzelnen Schritt und deine Gesundheit.So gelingt das 25er-Rezept
Am einfachsten machst du dir die Herstellung deiner Traumseife, wenn du auf das 25er-System zurückgreifst. Du verwendest hierfür vier verschiedene Zutaten zu gleichen Teilen – also jeweils 25 Prozent pro Komponente.
Willst du beispielsweise eine fruchtig frische Wassermelonenseife herstellen, benötigst du zunächst:
- 100 Gramm Kokosöl
- 100 Gramm Palmöl
- 100 Gramm Rapsöl und
- 100 Gramm Sonnenblumenöl.
Die Nutzung von Palmöl ist zu Recht kontrovers. Das Pflanzenöl findet sich nicht nur in zahlreichen Lebensmitteln, sondern wird auch zur Energieerzeugung und für Kraftstoffe verwendet.
Um die hohe Nachfrage an Palmöl zu decken, wird sukzessive Regenwald abgeholzt. Das schadet unserem Klima und vernichtet täglich den Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten.
Willst du trotzdem nicht auf den Zusatz in deiner Seife verzichten, achte auf nachhaltige Anbaumethoden und einen fairen Handel.
Eine Alternative ist zudem Sheabutter. Davon benötigst du aber maximal 10 bis 15 Prozent. Erhöhe dafür den Anteil an Sonnenblumen- oder Rapsöl.
Entscheidend ist, dass das Verhältnis von festen und flüssigen Fetten ausgewogen ist. Nur dann stimmt am Ende die Konsistenz deiner Seife.Neben den vier Grundkomponenten benötigst du noch 10 Milliliter Wassermelonenkernöl, 134 Gramm pürierte Melone und 55,23 Gramm Natriumhydroxid (NaOH).
Die Grammangaben solltest du wirklich exakt berücksichtigen, damit das Endergebnis deiner Seife stimmt. Nutze dafür einfach einen Seifenrechner. Gib dort alle deine Zutaten an und der Rechner zeigt dir, wie viel Natriumhydroxid du benötigst.
Die Lauge ist entscheidend, damit deine Seife überfettet. Ein idealer Überfettungsgrad liegt ungefähr bei 10 Prozent und sorgt dafür, dass nicht alles an Öl bei der Seifenherstellung verseift wird. So steigerst du die Hautfreundlichkeit deines Produkts.Das eigentliche Vorgehen und die Ausrüstung sind quasi immer gleich, egal für welches Rezept du dich entscheidest. Was du brauchst und wie du am besten loslegst, erklärt dir das folgende Video:
Egal, ob du komplett auf Naturseifen umsteigst und regelmäßig Nachschub produzierst oder dich einmalig an der Seifenherstellung ausprobierst: Alle Utensilien – vom Topf über sämtliche Gefäße, Utensilien bis hin zum Pürierstab dürfen nie wieder mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.
Wenn DIYs generell nicht dein Ding sind, dann spar dir den Aufwand und nutz einfach die Easy-Peasy-Methode für Beginner. ;-) Deine tollen Seifen beeindrucken so oder so.
Badekugeln easy selbstgemacht
Wie viel mehr Spaß macht Baden eigentlich, wenn du in einem sprudelnd bunten Wasserbad sitzt? Alles, was du brauchst, sind farbenfrohe Badekugeln und schon kann’s losgehen!
Willst du selbst kreativ werden und eigene DIY-Bathbombs herstellen, brauchst du weder viel Zeit noch Unmengen an Equipment. Im Gegenteil: Es geht kinderleicht!
Die meisten Inhaltsstoffe hast du sicher sogar schon in deiner Küche parat.
Du brauchst:
250 Gramm Natron125 Gramm Zitronensäure
60 Gramm Öl – am besten Shea- oder Kakaobutter oder Kokosöl
60 Gramm Speisestärke
Lebensmittelfarbe, Blüten oder Streusel
10 Tropfen eines ätherischen Öls deiner Wahl
Formen für Badebomben
So geht’s:
Vermische zunächst alle trockenen Zutaten – als würdest du einen Kuchen backen. Verflüssige das Öl deiner Wahl und lass es wieder leicht abkühlen. Kombiniere alle Zutaten miteinander und knete deine Mischung solange durch, bis sie die Konsistenz von feuchtem Sand hat. Färbe die Masse jetzt ganz nach deinem Geschmack ein und drücke sie fest in die Badebombenformen. Füge außerdem Deko-Streusel oder Blüten hinzu. Lass jetzt alles für mindestens zwei Tage trocknen und das wars!Ob Badekugeln oder DIY-Naturseife: Mit ein paar Zutaten und ein bisschen Zeit kreierst du dir genau die Pflegeprodukte, die du willst. Es gibt zahllose Kombinations- und Deko-Möglichkeiten.
FAQs: Was du noch zur Seifenherstellung wissen musst
Für welches Öl du dich letztlich entscheidest, ist Geschmackssache. Klassiker sind Oliven- oder Avocadoöl. Wenn du den Geruch nicht magst, dann setze lieber auf Mandelöl oder auch Aprikosenkernöl.
Wir wünschen die viel Spaß beim Ausprobieren, Testen und Verschenken.
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