Aktualisiert 16. September 2022
In unserem Sparblog haben wir bereits berichtet, wie du deinen Kühlschrank richtig einräumst und Gemüse, Fleisch und Co. für maximale Haltbarkeit sinnvoll platzierst.
Doch längst nicht alle Lebensmittel vertragen kalte Kühlschranktemperaturen. Wir verraten dir, welche zehn Lebensmittel nicht in den Kühlschrank gehören und wie du sie viel besser lagerst.
1. Brot trocknet im Kühlschrank schnell aus
Krosse Kruste, fluffig-feuchtes Inneres und ein unwiderstehlicher Duft – so sollte ein Brot sein. Um diesen frischen Zustand möglichst lange zu erhalten, musst du dein Brot richtig lagern. Brote vertragen keine niedrigen Temperaturen – und erst recht keinen Kühlschrank.
Ursache dafür sind physikalische Prozesse im Brot: Beim Backen bindet die Stärke das Wasser durch die Wärme. Kühle Temperaturen sorgen dafür, dass das gebundene Wasser wieder freigesetzt wird und nach und nach über die Kruste verdunstet. Die Folge: Dein Brot trocknet aus und schmeckt auch nicht mehr besonders gut.
Wie lagere ich Brot richtig?
Abgepacktes Brot hält sich gut in der Verpackung für zwei bis vier Tage.Unverpacktes Brot ist in belüfteten Behältern, Brottüten mit Wachsbeschichtung oder in einer Stofftüte bis zu vier Tage gut aufgehoben.
Top-Tipp: Am besten hält sich Brot im Brotkasten aus Ton, wie dem Römertopf, oder einem Brottopf aus Keramik. Die sind atmungsaktiv und halten das Brot optimal feucht. Auch Brotbeutel sind gut geeignet.
2. Tomaten verlieren im Kühlschrank ihren Geschmack
Über 27 Kilogramm Tomaten verzehrt jede:r in Deutschland laut einer Statistik. Viele bewahren den “Paradiesapfel” im Kühlschrank auf, obwohl der Geschmacksverlust deutlich zu schmecken ist. Tomaten büßen nicht nur ihr unverwechselbares Aroma ein, sie schimmeln dort aufgrund ihres hohen Wassergehalts auch schneller.
Forscher:innen aus den USA fanden heraus, dass sich nach sieben Tagen Kühlschrank über die Hälfte der Stoffe, die für den unverwechselbaren Tomatengeschmack sorgen, verflüchtigt haben. Spar dir das!
Wie lagere ich Tomaten richtig?
An einem schattig-luftigen Platz fühlen sich essreife Tomaten sehr wohl.Vermeide sonnige Plätze und warme Temperaturen über 18 Grad. Dadurch reifen sie nach und verderben schneller.
Tomaten sind Einzelgänger: Sie mögen kein Obst oder Gemüse in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.
Offene Schalen oder flache Teller zur Lagerung sind ideal.
3. Avocados reifen im Kühlschrank nicht nach
Avocados sind die Schelme unter den Früchten. Kurz weggeschaut und schon sind sie braun und ungenießbar. Legst du aber unreife Avocados in den Kühlschrank, sorgen die kühlen Temperaturen dafür, dass der Reifeprozess unterbrochen wird. Hier kommt die Auflösung und ein paar Tricks zur Aufbewahrung von Avocados:
Wie lagere ich Avocados richtig?
Reife oder aufgeschnittene Früchte halten sich bis zu drei Tage im Kühlschrank – am besten im Gemüsefach. Geschmacklich leidet die Avocado darunter nicht.Unreife Avocados freuen sich über Zimmertemperaturen und schattige Plätze.
Kontrolliere jeden Tag (!), ob sie essreif sind.
4. Kaffee nimmt im Kühlschrank fremde Gerüche an
Das intensive Kaffeearoma ist äußerst sensibel und vermischt sich leicht mit anderen Gerüchen. Der Kühlschrank ist der denkbar schlechteste Ort für Kaffee: Die Feuchtigkeit entzieht dem Kaffee die unverwechselbaren Röstaromen und begünstigt Schimmel.
Wie lagere ich Kaffee richtig?
Wähle eine Kaffee-Verpackung mit Aroma-Ventil: So entweichen die durch die Röstung entstandenen CO2-Gase, aber es gelangt keine Luft hinein.Lagere Kaffee immer dunkel, trocken, gut verschlossen und an einem kühleren Ort wie der Vorratskammer oder dem Keller.
Am besten bewahrst du Kaffee als ganze Bohnen in einem Kaffeebeutel mit Aromaschutz oder einer Kaffeedose auf.
Off-topic-Tipp: Kaffee im Kühlschrank ist allerdings in anderer Hinsicht ein cooler Lifehack: In seiner Eigenschaft, andere Gerüche aufzusaugen, ist eine Schale Kaffeepulver im Kühlschrank der ideale Gestank-Vertreiber.
5. Gurken sind eine kleine Ausnahme
Gurken stammen genauso wie Paprika oder Bananen aus wärmeren Gefilden. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Wenn es zu warm ist (wärmer als Zimmertemperatur) werden sie schnell matschig und ungenießbar. Genauso ergeht es ihnen, wenn es zu kalt ist.
Wie lagere ich Gurken richtig?
Gurken halten sich bei 13 bis 15 Grad am besten.Wer keine kühle Vorratskammer oder Keller hat, sollte ruhig auf das Gemüsefach oder die seitlichen Türfächer im Kühlschrank zurückgreifen. Dort halten sie sich bis zu einer Woche.
Gurken mögen keine direkten Nachbarn wie Äpfel, Bananen oder Tomaten, die Reifegase absondern.
Bedecke die Schnittstelle von angeschnittenen Gurken mit Frischhaltefolie, damit sie nicht zu schnell austrocknen. Bienenwachstücher sind eine gute, nachhaltige Alternative.
Schon gewusst? Lebensmittel richtig in den Kühlschrank räumen spart nicht nur Energie, sondern hält auch deine Lebensmittel frisch.
6. Bananen werden im Kühlschrank braun
Bananen gehören nur ins Kalte, wenn die braunen Flecken Überhand nehmen und du erst am nächsten Tag einen Smoothie oder Bananenmilch machen möchtest. Der Kühlschrank beschleunigt zwar die Bräunung der Schale, dem Fruchtfleisch schadet das aber geschmacklich nicht. Aber: Die wertvollen Vitamine gehen recht schnell flöten.
Wie lagere ich Bananen richtig?
Bananen erfreuen sich an Zimmertemperatur und einer eigenen Obstschale. In Verbindung mit anderem Obst verderben sie schnell.Hänge sie gern an einen Haken in der Vorratskammer – so vermeidest du unnötige Druckstellen.
Reifeprozess hinauszögern: Es gibt einen Folientrick für Bananen: einfach Folie um den Strunk wickeln.
7. Paprika – die kleine Frostbeule
Die Paprika ist äußerst kälteempfindlich und reichhaltig an Vitaminen (400 Milligramm Vitamin C!). Die Vitamine verflüchtigen sich allerdings bei zu niedrigen Temperaturen unter 10 Grad sehr schnell. Wenn dein Paprika zu Hause immer schnell runzelig oder stellenweise matschig wird, solltest du folgende Tipps beherzigen.
Wie lagere ich Paprika richtig im Kühlschrank?
Wähle einen dunklen und kühlen Ort zur Lagerung – ideal sind 10 bis 15 Grad.Schütze die Paprika vor Feuchtigkeit, sonst besteht Schimmelgefahr.
Paprika sollte recht schnell nach dem Kauf verzehrt werden, denn auch bei richtiger Lagerung gehen Vitamine nach und nach verloren.
8. Zitronen: Die gelben Kraftpakete verlieren ihre Vitamine
Mit dem Vitamin C Gehalt der Paprika kann die Zitrone mit 53 Milligramm zwar nicht mithalten, jedoch besitzt sie entgiftende Eigenschaften und enthält wichtiges Kalium für Herz, Nerven und Muskulatur.
Im Kühlschrank verlieren die gesunden Kraftpakete ihre wertvollen Nährstoffe, ihr Aroma, die ätherischen Öle und sie schimmeln schneller.
Wie lagere ich Zitronen richtig?
Lagere deine Zitronen nicht unter 10 Grad.Wähle einen dunklen, trockenen Platz wie den Keller zum Aufbewahren.
Platziere die Zitronen mit ein wenig Abstand voneinander. Falls eine schimmelt, sind die anderen vor dem Schimmel sicher.
Die natürliche Säure in der Zitrone wirkt wie ein Konservierungsstoff: Bei richtiger Lagerung halten sich Zitronen bis zu drei Monate.
9. Kartoffeln verändern ihren Geschmack
Rohe Kartoffeln dürfen nicht unter sechs Grad gelagert und müssen vor Feuchtigkeit geschützt werden. Ab etwa 5 Grad und weniger verwandelt sich die Stärke in der Kartoffel in Zucker um. Das macht die Kartoffel unangenehm süß, mehlig und verdirbt den köstlich-erdigen Kartoffelgeschmack. Im Kühlschrank hat sie daher nichts zu suchen.
Wie lagere ich Kartoffeln richtig?
Wähle einen luftigen, trockenen und unbeheizten Ort zwischen sechs bis zehn Grad.Je dunkler, desto besser: Licht fördert die Keimbildung und leicht giftiges Solanin speichert sich in der Knolle ein. Letzteres erkennst du an der grünen Schale.
Zur Lagerung eignen sich Stapelkisten, Tontöpfe oder eine gut belüftete Kartoffelkiste.
10. Butter im Kühlschrank ist kein Muss
Im Kühlschrank neigt Butter ganz schnell dazu, fremde Gerüche anzunehmen. Butter besteht zu über 80 Prozent aus Fett und ist gesalzen. Diese beiden Fakten machen die Butter für Bakterien relativ unschmackhaft. Wenn Butter schlecht wird, merkst du das sofort am ranzigen Geruch.
Wie lagere ich Butter richtig?
Butter kann bis zu eine Woche oder länger außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden.Wichtig sind kühlere Zimmertemperaturen – am besten unter 24 Grad.
Verwende einen geschlossenen Behälter wie einen selbstkühlenden Buttertopf oder eine Butterdose.
Der Vorteil ist, dass du immer streichzarte und weiche Butter zum Backen griffbereit hast.
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FAQs: Lebensmittel-Fragen, die wir uns alle stellen
Wechselt die Farbe von grün nach gelb, ist sie perfekt.
Wenn sie braun ist oder gar schimmelt, kannst du sie praktisch wegschmeißen.
Hohe Solaninkonzentrationen rufen Magen-Darm-Beschwerden, Halskratzen und Übelkeit hervor. Die Kartoffel schmeckt bitter. Gerade bei Kindern ist darauf zu achten, da ihr Immunsystem sensibler reagiert, als das von Erwachsenen.
Tipp: Damit sie ihr Feuchtigkeit nicht verlieren, tränkst du ein Küchenpapier in Wasser und wickelst die Kräuter damit ein.
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