Möchtest du Lack-, Nubuk- oder Kunstleder imprägnieren, rate ich dir dies erst an einer unauffälligen Stelle zu testen. So gehst du sicher, dass der Stoff nicht vom Spray angegriffen wird.
Wildleder solltest du immer mit einem Spray oder Schaum imprägnieren, da andere Imprägniermittel wie Wachs oder Cremes dem Material schaden oder es verändern können.
Beim Kauf eines Imprägniersprays spielen grundsätzlich zwei Kriterien eine wichtige Rolle: die Eignung und die Eigenschaften.
Die meisten Sprays sind für viele Materialien universell geeignet. Synthetikmaterialien und Baumwolle kannst du im Grunde genommen immer mit einem Imprägnierspray einsprühen, da machst du nichts falsch. Anders sieht das schon bei Leder oder Funktionsstoffen wie beispielsweise Sympatex oder Gore Tex aus. Hierfür benötigst du spezielle Sprays, um dem Material nicht zu schaden.
Die wichtigsten Eigenschaft eines Imprägniersprays sind, dass es wasser- und schmutzabweisend ist. Des Weiteren sollte das Mittel farblos sein, um die Eigenfarbe des Stoffes nicht zu beeinträchtigen. Und es muss atmungsaktiv sein, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet bleibt und du nicht allzu sehr schwitzt.
Was hilft wirklich gegen Wasser und Schmutz?
Viele namhaften Outdoor-Hersteller nutzten für ihre Erstimprägnierung den Stoff C-8 PFC, jedoch stellte sich dieser als höchst umweltschädlich für Mensch und Tier heraus. Nun verwenden sie den angeblich weniger bedenklichen Stoff C-6 PFC. Dieser soll ebenso beständig gegen Wasser, Fette, Öle und Schmutz sein und zudem mehrere Waschgänge überstehen, ohne an seiner Wirkung zu verlieren.
Als Alternative zu den oben genannten Stoffen stehen dir beispielsweise Silikon-Imprägniermittel, Mittel aus Polyurethan oder PU Emulsionen, Wachse und Nano- sowie Carbonimprägnierung zur Verfügung.
Imprägniermittel aus Silikon lassen das Wasser auf der Textiloberfläche abperlen und sind auch gegen mehrere Waschgänge einigermaßen resistent. Grundsätzlich sind diese Mittel, welche in der Regel in Dosen verkauft werden, gut, um deine Kleidung im Nachhinein nochmals zu imprägnieren. Zudem ist Silikon relativ ungefährlich für Mensch und Tier.
Falls du auf eine zukunftsorientierte Imprägnierung setzen möchtest, kaufe dir Outdoor-Kleidung mit der sogenannten Carbon- oder Nanotechnologie. Sie verhält sich ähnlich wie der Lotusblüteneffekt und lässt Wasser einfach abperlen.
Leider kommt sie bei einigen Herstellern nur selten zum Einsatz, obwohl sie einen Meilenstein für die Erstimprägnierung darstellt.
Die Imprägniermittel aus Polyurethan oder PU Emulsionen sind frei in Wasser gelöst, sodass der Experte von einem Imprägnierspray auf Wasserbasis spricht. Sie sind absolut unbedenklich was deine Gesundheit sowie die Umwelt angeht, und besitzen recht lange Haltbarkeiten. Allerdings sind wasserbasierte Imprägnierungen nicht besonders widerstandsfähig gegen Regen und Nässe, sodass du die Dosierung von vornherein erhöhen musst.
Besonders effektiv und umweltschonend sind Wachse. Häufig bestehen sie aus natürlichen Bienenwachsen oder aus organischen Paraffinen, wodurch sie grundsätzlich ungiftig sind. Du kannst sie auf allen Mischgeweben anwenden, die einen hohen Anteil von Baumwolle aufweisen. Die Baumwolle saugt die Paraffinmischung auf, wodurch das Material wasserabweisende Eigenschaften bekommt.
Um das Wachs aufzutragen, rubbelst du es auf die Textilie. Anschließend föhnst du es oder bügelst mit einem alten Bügeleisen drüber. Ich rate dir, diesen Prozess mehrmals zu wiederholen, damit du ein optimales Ergebnis erzielst. Wohingegen Wachs für Baumwolle eine gute Imprägnierung darstellt, ist sie für membranunterstützte Funktionskleidung eher ungeeignet.