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Bauchschmerzen und -krämpfe dominieren deinen Alltag und du fühlst dich unwohl und voll? Das Gefühl, zu müssen, aber nicht zu können, ist wahrscheinlich jedem bekannt. Die Folge: Du greifst zum Abführmittel, welches dein Verdauungsproblem löst und dir zu einer angenehmen Darmentleerung verhilft.
Streikt dein Darm erst einmal, ist Abführmittel ein probates Mittel, allerdings gibt es auch kleine Risiken und Nebenwirkungen. Es muss nicht immer gleich ein chemisches Produkt sein, manchmal helfen auch natürliche Abführmittel.
Mein Ratgeber verrät dir, worauf du bei der Einnahme von Abführmitteln achten solltest und wie du einer Verstopfung vorbeugen kannst. Zudem erfährst du alternative Tipps, mit denen der Griff zum Abführmittel nicht unbedingt notwendig ist.
8 Fragen & AntwortenFAQ zum Thema Abführmittel
Welche Symptome zeigen sich bei Verstopfung?
Du kannst von einer chronischen Verstopfung ausgehen, sobald zwei der nachfolgenden Symptome seit mindestens drei Monaten auftreten:
Eindruck einer unvollständigen Entleerung
Gefühl der Blockierung am Darmausgang
Du musst manuell nachhelfen
starker Pressdruck bei der Darmentleerung
Stuhl ist hart oder klumpig (trifft auf ein Viertel aller Stuhlentleerungen zu)
Darm wird weniger als dreimal pro Woche entleert
Wie kann ich einer Verstopfung vorbeugen?
Einer Verstopfung kannst du nur bedingt vorbeugen. Generell sind ballaststoffreiche Kost, viel Bewegung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme empfehlenswert. Doch dadurch lassen sich Verdauungsprobleme nicht komplett ausschließen.
Was sind die Ursachen für eine Darmverstopfung?
Die Gründe einer Verstopfung sind vielfältig. Zu den häufigsten gehören:
Darmerkrankungen
falsche Ernährung (ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel und zu wenig Bewegung)
Nervensystem und Psyche (Querschnittslähmung, Parkinson-Krankheit, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Demenzerkrankungen oder Tumore)
Veränderungen im Hormonhaushalt (Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre, Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Niereninsuffizienz, Schilddrüsenunterfunktion)
Funktionsstörungen der Schließmuskulatur am Darmausgang
Nebenwirkung bestimmter Medikamente
Wie schnell wirkt ein Abführmittel?
Ein Abführmittel wirkt schnell, wenn du es dir per Zäpfchen oder Einlauf (Klistier)einführst. Bevorzugst du Abführtabletten- oder -tropfen, musst du dich ein bisschen gedulden. Je nach Arznei dauert es zwischen sechs und zehn Stunden bis ein abführender Effekt eintritt.
Sind Abführmittel gefährlich?
Abführmittel solltest du nicht länger als ein bis zwei Wochen einsetzen. Bei einer langfristigen Einnahme können schwere Nebenwirkungen wie Dickdarmpolypen auftreten. Erreichen diese eine bestimmte Größe, kann Darmkrebs entstehen.
Machen Abführmittel abhängig?
Abführmittel sind nicht in die Gruppe der Suchtstoffe eingeordnet. Sie haben keine direkten psychischen Wirkungen, die einen wiederholten Dauergebrauch begünstigen. Selbst ein extremer Missbrauch ist nicht als solcher im Sinne der üblichen Diagnosekriterien für Suchtkrankheiten zu werten.
Dennoch ist ein Abusus (übermäßiger Gebrauch) bei Mädchen und jungen Frauen weit verbreitet, da sie Abführmittel als Schlankheitsmittel oder Diät missbrauchen, um schnell abzunehmen.
Nichtsdestotrotz kann Abführmittel einen suchtähnlichen Teufelskreis auslösen: Du verspürst eine körperliche Notwendigkeit und die Fixierung auf eine regelmäßige Darmentleerung. Letzteres ist ein Ergebnis einer falschen Vorstellung über die Häufigkeit der Stuhlentleerung. Alles zwischen dreimal am Tag und allen drei Tagen ist normal.
Wann sollte ich lieber einen Arzt konsultieren?
In der Regel kannst du eine Verstopfung gut selbst behandeln. Treten bestimmte Begleitbeschwerden auf, rate ich dir zu einem Arztbesuch - dies gilt beispielsweise in folgenden Fällen:
Blut im Stuhl
unerklärlicher Gewichtsverlust
Verstopfung und Durchfall wechseln sich ab
krampfartige Bauchschmerzen (Reizdarm)
Fieber und Blähbauch
Beeinträchtigt Abführmittel die Wirkung der Pille?
Bei richtiger Anwendung wird die Sicherheit und die Aufnahme des Pillen-Wirkstoffes nicht gestört. Allerdings kann das Auftreten unerwünschter Durchfälle die Wirksamkeit beeinflussen. Daher ist es wichtig, dass du jedes Mittel gegen Darmverstopfung richtig dosierst.
Du musst nicht gleich zu einem chemischen Abführmittel greifen, sobald du an Verstopfung leidest. Zunächst versuche lieber deine Verdauung auf natürliche Art und Weise wieder in Schwung zu bringen und so die Darmträgheit und die Verstopfung zu lösen.
Dafür nimm dein alltägliches Verhalten unter die Lupe: Wie gesund ernährst du dich? Wie viel Sport treibst du? Mit den nachfolgenden Tipps bekommst du dein Verdauungsproblem vielleicht auch ohne Abführmittel in den Griff.
Was tun bei Verstopfung? - Diese 7 Tipps helfen
Ballaststoffreiche Ernährung: Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte
Ausreichend Trinken: mindestens zwei Liter am Tag
Aktiv Sport treiben: Joggen, Schwimmen, Walken oder Fahrradfahren
Getrocknete Pflaumen, Aprikosen oder Feigen (Tipp: Pflaumen über Nacht einweichen und erst am nächsten Tag verzehren)
Sauerkraut oder Sauerkrautsaft
Birnen- oder Pflaumensaft
Kiwis
Neben einer Ernährungsumstellung und Sport, kann auch eine Bauchmassage Erfolg versprechen. Massiere deinen Bauch mehrmals am Tag mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn.
Des Weiteren können auch Quellmittel wie Leinsamen, Flohsamen oder Weizenkleie helfen. Diese natürlichen Verdauungshilfen solltest du mit genügend Flüssigkeit einnehmen, da sie im Dickdarm aufquellen. Quellmittel kannst du dir auch längere Zeit einverleiben, ohne an negativen gesundheitlichen Folgen zu leiden.
Beachten solltest du allerdings, dass sie die Wirkung anderer Medikamente verzögern oder sogar hemmen.
Falls die oben genannten Tipps nicht weiterhelfen, versuche es mit einem Toilettenhocker. Dieser verändert deine Sitzposition auf der Toilette, wodurch die Darmentleerung leichter vonstattengeht. Deine Beine stehen leicht erhöht auf einem Schemel und deinen Oberkörper beugst du leicht nach vorne. Diese Position kann mögliche Krankheiten wie Hämorrhoiden, Blähungen, Darmentzündungen und Darmkrebs vorbeugen.
Wenn das alles nicht hilft, gibt es rezeptfreie Abführmittel als Tabletten, Pulver oder Tropfen in der Online-Apotheke. Bitte achte auf die Hinweise zur Einnahme in der Packungsbeilage
Pflanzliche Abführmittel - Vorsicht!
Sie genießen den Ruf besonders mild und bekömmlich zu sein. Für pflanzliche Abführmittel mit dem Wirkstoff Anthrachinon gilt dies allerdings nicht. Sie stehen im Verdacht, Krebserkrankungen hervorzurufen. Anthrachinonhaltige Abführmittel sind: Rhabarber, Sennesblätter, Aloe und Faulbaumrinde.
Völlegefühl und ein aufgeblähter Bauch sind Begleiterscheinungen einer Verstopfung, die sich eventuell durch Selbstmedikation behandeln lassen. Hierbei gibt es allerdings einiges zu beachten:
Vermeide eine gewohnheitsmäßige Einnahme.
Wähle eine niedrige Dosierung.
Nimm das Abführmittel nach erfolgreicher Darmentleerung frühestens am dritten Tag erneut ein.
Suche deinen Arzt auf, sobald akute Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, anhaltende, unklare Verstopfungen oder Bauchbeschwerden auftreten.
Wirkungen von Abführmitteln
Abführmittel sind mit verschiedenen Substanzen versehen, die allesamt den gleichen Erfolg versprechen, jedoch mit unterschiedlichen Wirkungen. Was du bei der Einnahme generell beachten solltest, erfährst du hier:
Paraffin oder Glycerin bilden einen gleitfähigen Film auf der Darmwand, damit sich der Darminhalt entleert. Bitter- oder Glaubersalz halten Elektrolyte und Wasser im Darminneren zurück, um den Stuhlgang anzuregen. Ähnliche Effekte besitzen Lactulose und Macrogol, allerdings binden sie nur Wasser und lassen dadurch den Stuhl aufweichen.
Pflanzliche Abführmittel wie Aloe und Sennesblätter greifen an der Darmwand an und verhindern, dass die Darmschleimhaut Wasser und Elektrolyte aufnimmt. Daraus resultiert vermehrt salzhaltiges Wasser in deinem Verdauungstrakt, welches die Darmentleerung beschleunigt.
Sogenannte Quellmittel binden Wasser, vergrößern auf diese Weise den Darminhalt, weichen ihn zugleich ein und machen ihn gleitfähiger. Die Wirkung tritt allerdings erst nach zwei bis drei Tagen ein. Wichtig hierbei ist nur, dass du genügend trinkst. Im schlimmsten Fall können Quellmittel zu einem Darmverschluss führen.
Nebenwirkungen von Abführmitteln
In der Regel sind Abführmittel leicht verträglich, jedoch können sie mitunter Blähungen oder leichte Bauchkrämpfe hervorrufen. Verabreichst du dir die Arznei zu lange oder zu oft, kann eine Darmträgheit entstehen.
Darüber hinaus bringen die Wirkstoffe des Präparats deinen Elektrolythaushalt durcheinander, da sie Salze im Verdauungstrakt zurückhalten. Natrium und Kalium fehlen deinem Organismus und können ernsthafte Folgen wie Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen.
Bei Verstopfungserscheinungen während deiner Schwangerschaft, ist es ratsam erst einmal den natürlichen Weg zu gehen. Vollwertige und abwechslungsreiche Kost mit viel Gemüse und Obst enthält viele Nahrungsfasern, die die Darmaktivität anregen.
Zudem halten sie den Blutzuckerspiegel konstant auf einem Niveau, wodurch “Heißhungeranfälle” bei Schwangeren reduziert werden. In Verbindung dazu musst du viel trinken, damit die Nahrungsfasern aufquellen. Wenn du nicht nur Wasser zu dir nehmen möchtest, empfehle ich dir verträgliche Abführtees, die deinen Verdauungstrakt bei seiner Arbeit unterstützen.
Deine Verdauung kann auch nach der Geburt - also während der Stillzeit - noch ins Stocken geraten und Verstopfungen verursachen. Gegebenenfalls hervorgerufen durch Wunden im Genital- oder Bauchbereich sowie Hämorrhoidalleiden.
Eine Studie hat jetzt ergeben, dass sich keine Spuren von Dulcolax oder Laxoberal in der Muttermilch sammeln. Damit bieten Abführmittel während der Stillzeit keine Gefahr für Säuglinge.
Bei Babys, Säuglingen oder Kleinkindern tritt die erste Verstopfung meist auf, sobald sie festere Nahrung als Milch zu sich nehmen. Dann gilt es die Begleiterscheinungen zu beobachten:
Ist der Stuhl hart und verursacht womöglich Schmerzen?
Klagen deine Kinder über Bauchweh?
Halten sie bewusst den Drang, auf´s Klo zu müssen, zurück,?
Findest du häufig braune Streifen in der Unterhose?
Dies sind alles Anzeichen für eine Verstopfung der Kleinen. Auch bei Kindern kannst du einem Verdauungsproblem mittels gesunder Ernährung und viel Bewegung vorbeugen
Ernährungstipps für Kinder:
Birnen, Kürbis, Trockenobst und Vollkornprodukte verabreichen.
Koche mit Olivenöl statt Butter, Margarine oder Sonnenblumenöl.
Sorge für eine ausreichende Bewegung (Sport).
Angenehme Atmosphäre während des Toilettengangs schaffen.
Ausreichend trinken. Vor dem Frühstück ein Glas Saft tut dem Darm gut.
Abführmittel für Kinder
Wirkstoff / Medikament
Wirkung
Altersempfehlung
Polyethylenglykol / Dulcolax M Balance, Kinderlax, Macrogol ratiopharm Balance
Wirkung tritt ein oder zwei Tage nach der Einnahme ein.
Dulcolax M Balance und Kinderlax: ab einem Alter von zwei Jahren.
Macrogol ratiopharm Balance: ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen.
Michzucker (Lactose) / Edelweiss Milchzucker
Wirkung tritt fünf Stunden bis zwei Tage nach der Einnahme ein.
Macht den Kot weich, regt die Darmmuskeltätigkeit an und wirkt sich positiv auf die Bakterienflora aus.
Bereits für Kinder ab dem Säuglingsalter freigegeben.
Zweifachzucker Lactulose / Bifiteral Sirup und Lactuflor Lösung
Wirken ähnlich wie lactosehaltige Präparate.
Wirkung tritt nach zwei bis zehn Stunden ein.
Bereits für Kinder ab dem Säuglingsalter freigegeben.
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