Aktualisiert am 14. September 2022
Morgens, mittags, abends – Brot schmeckt immer und wird nie langweilig. Dabei sind Stulle, Pausenbrot und Co. auch noch richtig gesund, liefern Energie und eine ordentliche Portion Mineral- und Ballaststoffe. Und das Beste: Brot selber backen ist super easy!
Wir zeigen dir, welche Zutaten und Küchenutensilien du brauchst, um immer frisches Brot im Haus zu haben und verraten dir außerdem Rezepte, die garantiert gelingen. Lass uns loslegen!
Wichtige Zutaten & nötige Küchenausstattung
Das A und O zum Brot selber backen ist Mehl. Die meisten von uns haben das klassische Weizenmehl Typ 405 im Küchenschrank. Die Zahl 405 gibt dabei nicht den Mahlgrad des Mehls an, sondern Mineralstoffmenge. Mit anderen Worten: In 100 g dieses Mehls stecken 405 mg Mineralstoffe.Bevor du dich mit einer Küchenschürze bewaffnen und loslegen willst, musst du dich für ein Rezept entscheiden und dich entsprechend mit den Zutaten und dem Mehl deiner Wahl ausrüsten.
Verschiedene Mehl-Typen unterscheiden sich – neben der Sorte des Korns – in erster Linie darin, wie stark das Getreide gemahlen wurde.
Eine hohe Typenzahl ist ein Indiz dafür, dass mehr Bestandteile der Schale und damit auch mehr Vitamine und Mineralien im Mehl verblieben sind. Das Mehl ist somit gesünder, lässt sich aber auch schwerer verarbeiten, da diese Sorten nur sehr langsam Flüssigkeiten aufnehmen.Einen genauen Überblick, welche Sorte Mehl sich hinter welcher Type verbirgt, verschaffst du dir mit der folgenden Grafik:
Falls du ein bisschen experimentieren willst, lohnt sich zunächst folgende Mehl-Auswahl:
Weizenmehl-Typen 405, 550 und 1050Dinkelmehl-Typen 630 und 1050
Roggenmehl-Typ 1050
Natürlich ist das kein Muss. Du kannst genauso gut mit dem klassischen 405er backen, aber für ein bisschen Abwechslung kann eine umfangreichere Auswahl nicht schaden. Abgesehen vom Mehl hast du den Rest – Zucker, Salz und Hefe – wahrscheinlich bereits im Küchenschrank.
Das passende Equipment
Jetzt fehlen nur noch die passenden Küchenhelfer zum Brot selber backen. Aber welche?
Du bist ein absoluter Back-Enthusiast? Dann lohnt sich die Anschaffung einer Küchenmaschine sowieso. Mit einem Rührgerät kommst du bei Brotteigen nicht weit. Alternativ knetest du einfach per Hand.
Zusätzlich brauchst du eine Küchenwaage, Küchentücher zum Abdecken des Teigs und Ofenhandschuhe. Nicht zwingend notwendig, aber hilfreich sind Teigkarten und -Schaber sowie Garkörbe.
Der Klassiker – das Weizenmischbrot
Egal, ob es dich durch deine Kindheit und Schulzeit begleitet hat oder nach wie vor in deinem Brotkasten auf seinen Einsatz wartet: Das Weizenmischbrot ist ein absoluter Allrounder.
So schnell gebacken, wie es gegessen wird, ist es allerdings nicht. Für ein gutes Mischbrot brauchst du nicht viel Erfahrung, dafür aber Zeit. Die Zubereitung lässt sich aber super in deinen Alltag integrieren.
Der Vorteig
Einen Schritt, den du nicht überspringen solltest, ist das Ansetzen eines Vorteigs. Dieser besteht immer aus einer Flüssigkeit, einem Triebmittel und einem Getreide. Für ein Weizenmischbrot brauchst du:
1 Gramm frische Hefe120 Gramm zimmerwarmes Wasser
165 Gramm Weizenvollkornmehl
Vermische diese drei Zutaten einfach per Hand miteinander in einer Schüssel, decke diese mit Frischhaltefolie ab und lass den Teig bei circa 20 Grad Celsius für 12 Stunden gehen.
Der Quellteig
Den Quellteig bereitest du ohne Hefe zu. Ziel ist es, grobe Mehle oder Saaten zu verquellen, damit dein Brot später nicht zu trocken wird. Du brauchst:
265 Gramm Weizenmehl 1050165 Gramm Wasser – 45 Grad Celsius warm
Erneut rührst du die beiden Zutaten mit den Händen zusammen, bis ein Teig entsteht. Diesen deckst du mit Folie in der Schüssel ab und lässt ihn bei Raumtemperatur für 30 Minuten stehen.
Der Hauptteig
Für den sogenannten Hauptteig brauchst du deine beiden bereits angesetzten Teige, noch mehr Mehl und Hefe und ein paar Zutaten, die für einen leckeren Geschmack sorgen.
230 Gramm Roggenmehl 1150135 Gramm Wasser – 45 Grad Celsius warm
4 Gramm frische Hefe
Vorteig + Quellteig
13 Gramm Salz
35 Gramm Balsamicoessig
15 Gramm Honig
Du hast es fast geschafft! Hast du eine Küchenmaschine, sollte sie jetzt zum Einsatz kommen. Alternativ rührst du die Zutaten per Hand zusammen.
Gib zunächst die Gewürze, Essig und Wasser in die Schüssel. Darauf kommt das Roggenmehl und im Anschluss die beiden vorbereiteten Teige und zuletzt die frische Hefe. Jetzt heißt es kneten, kneten, kneten – solange, bis ein glatter Teig entsteht, der bei Zimmertemperatur knapp 90 Minuten abgedeckt ruhen muss.
Nach der Hälfte der Zeit solltest du den Brotteig falten. Das folgende Video zeigt dir, wie du vorgehst.
Nach Abschluss der Ruhezeit sollte sich das Teigvolumen verdoppelt haben. Zeit, den Brotteig rundzuwirken. Schau dir dazu das Video an.
Befördere deinen Brotteig in einen Garkorb, decke diesen ab und lass ihn erneut für knapp 70 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen. Hat sich das Teigvolumen verdoppelt, kann er in den Ofen.
Fertig! Dein erstes DIY-Brot muss nun nur noch auf einem Gitterrost abkühlen. Lass es dir schmecken.
Brot selber backen ohne Hefe – so geht’s
Keine Hefe – kein Brot, richtig? Falsch! Zum Glück lässt sich das Backtriebmittel einfach ersetzen. Eine tolle Alternative ist Backpulver. Pro 500 Gramm Mehl benötigst du 16 Gramm Backpulver, um einen halben Würfel Hefe zu ersetzen.
Zusätzlich kannst du dir die langen Ruhephasen des Teigs sparen und sofort loslegen. Win-win! :-)Ähnlich gut wie mit Backpulver klappt das Backen mit Natron. Für ein halbes Kilo Mehl einfach 5 Gramm Natron hinzufügen. Beachte jedoch, dass du ein Säuerungsmittel – circa 6 Esslöffel – brauchst, damit das Triebmittel auch wirksam ist. Infrage kommen neben Zitrone und Essig auch Buttermilch oder Joghurt.
Eine easy-peasy Möglichkeit, leckeres Brot ohne Hefe zu backen, ist das irische Sodabrot. Als Triebmittel wirken Buttermilch und Backnatron.
Du brauchst:
500 Gramm Mehl2 Teelöffel Natron
400 Milliliter Buttermilch
1 Esslöffel Honig
1 Teelöffel Salz
etwas Milch
Und so geht’s:
Mehl, Salz und Natron in einer Schüssel gut miteinander mischen. Forme mit einem Löffel eine Mulde in der Mitte und gib den Honig und die Buttermilch hinein. Vermenge alle Zutaten zu einem homogenen Teig. Erscheint dir der Teig sehr trocken, gibst du einfach einen Esslöffel Milch dazu. Stürze deinen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und forme alles zu einem runden Brot. Dieses darf sofort auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Gib nochmal etwas Mehl darüber. Ritze ein Kreuz in den Brotlaib. Ab geht’s in den Backofen – bei 200 Grad für knapp 45 Minuten.Easy und lecker – Brot selber backen ohne Kneten
Kein Bock auf ein anstrengendes Küchen-Workout oder fehlt dir eine Küchenmaschine? Dann haben wir die Lösung für dich: Brot ohne kneten!
Dieses Rezept lässt sich ideal vorbereiten und ist schneller zubereitet, als du dir eine Stulle schmieren kannst. ;-) Wichtig ist aber, dass du einen großen gusseisernen Topf besitzt. Denn darin wird das Brot gebacken und schön knusprig.
Für das Brot brauchst du folgende Zutaten:
900 Gramm Mehl700 Milliliter Wasser (zimmerwarm)
2,5 Teelöffel Salz
8 Gramm Hefe
Und so wird gebacken:
Nimm dir eine richtig große Schüssel und mische Mehl und Salz zusammen. Löse die Hefe im Wasser auf und gib alles zur Mehl-Mischung. Rühr alles zunächst mit einem Löffel um und nimm später besser die Hände. Aber Vorsicht, der Teig ist sehr klebrig. Achte einfach darauf, dass du keine Mehlklümpchen zurücklässt. Decke deine Schüssel ab und stelle alles für 24 Stunden in den Kühlschrank.Sobald es ans Backen geht, erhitzt du deinen Ofen zusammen mit deinem gusseisernen Topf auf 240 Grad Celsius. Bestäube den Teig mit etwas Mehl und lass ihn auf ein Backpapier fallen. Forme jetzt eine Kugel oder lass den Laib unregelmäßig – ganz, wie du magst.
Befördere zum Abschluss das Backpapier mit deinem Brot in den Topf, schließe den Deckel und backe alles bei 220 Grad Celsius für 35 Minuten. Danach entfernst du den Deckel und bäckst den Laib für weitere 15 Minuten fertig.
So gelingt dir Brot im Brotbackautomaten
Falls dich der ganze Backprozess bisher immer davon abgehalten hat, dein eigenes Brot zu kreieren, dann ist ein Brotbackautomat genau dein Ding.
Die Geräte funktionieren wie ein Mini-Backofen und kneten dir gleichzeitig deinen Brotteig zur Perfektion. Ein paar Tipps haben wir trotzdem auf Lager.
Beachte die Reihenfolge der Zutaten, die du in den Automaten füllst. Beginne immer mit den Flüssigkeiten, dann das Mehl und zum Schluss die Hefe. Andernfalls beginnt der Prozess der Gärung zu früh.
Entferne die Knethaken vor dem Backvorgang. So vermeidest du Löcher im Brotlaib.
Hole das Brot sofort nach dem Backprogramm heraus, sonst macht das Kondenswasser dein Brot wieder weich.
Wenn du diese Punkte beachtest und zusätzlich die Anleitungen deines Brotbackautomaten befolgst, geht absolut nichts schief. In puncto Rezepte kannst du dich ebenfalls austoben. Ob fertige Backmischung oder DIY-Brot, du hast die Qual der Wahl.
Brot selber backen: Noch mehr Tipps
In einem Brotkasten ist es am besten aufgehoben. Aus welchem Material der Brotkorb besteht, ist eigentlich egal – Hauptsache luftdurchlässig. Brotbehälter aus Ton oder Stein eignen sich besonders gut, da die offenen Poren Flüssigkeit gut aufnehmen.
Brot im Kühlschrank? Das sparst du dir lieber! Dort wird es nämlich trocken, verliert an Geschmack und schimmelt aufgrund der Feuchtigkeit viel schneller.
Willst du es einfrieren, nutze am besten Behälter aus Glas oder Edelstahl oder Wachstücher und Stoffbeutel, damit dein Brotlaib optimal geschützt ist.
Hirsemehl
Buchweizenmehl
Sojamehl
Amaranthmehl
Rezepte für glutenfreies Brot findest du zum Beispiel bei Chefkoch oder Springlane.
In unserem Preisvergleich findest du diverse Großpackungen Mehl.
Wir wünschen dir viel Erfolg beim Backen und guten Hunger!