Ratgeber für Hirse

Hirse auf einem Holzlöffel

Hirse ist eine Getreideart, die sehr gesund ist. Sie war zwar in den letzten Jahren aus unserem Bewusstsein verschwunden, befindet sich aber gerade wieder auf dem Vormarsch.

Vor allem Veganer:innen und Vegetarier:innen haben das Getreide für sich entdeckt. Aber nicht nur die Veggie-Szene nutzt es mittlerweile vermehrt, auch Menschen, die sich generell einen gesünderen Lebensstil wünschen. Hirse steht nämlich nicht nur für eine gesunde Ernährung, sondern trägt auch dazu bei, dass deine Haare und Fingernägel gepflegter aussehen.

Darüber hinaus besitzt Hirse noch weitere Vorteile gegenüber anderen Getreidearten, wie beispielsweise Weizen oder Roggen. Diese Getreidearten rufen immer wieder Unverträglichkeiten bei einigen Menschen hervor, was Hirse in der Regel nicht tut.

Falls du noch mehr über Hirse erfahren möchtest, lies gerne weiter. Mein Ratgeber beantwortet dir die wichtigsten Fragen und gibt dir einen kleinen Einblick in die Welt des Getreides.

7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Hirse

Es gibt viele verschiedene Hirsesorten. Sie sind unterteilt in Fingerhirse, Kolbenhirse, Zuckerhirse, Teff, Perlhirse und Rispenhirse. In Europa wird allerdings nur die Letztgenannte angebaut und genutzt.

Zu der Rispenhirse gehören dann wiederrum zwei Unterarten: die Gold- und Braunhirse.

Goldhirse besitzt eine goldgelbe Farbe und einen nussigen Geschmack. Die Braunhirse ist rotbraun gefärbt und wird in der Regel gemahlen verkauft. Darüber hinaus ist die Braunhirse ein Vollkornprodukt und daher reicher an Vital- und Ballaststoffen.

Allerdings kannst du Goldhirse in größeren Mengen verzehren und sie steht der Braunhirse in Sachen Nährstoffen in nichts nach.

Zudem hast du die Möglichkeit, Hirse in verschiedenen Verarbeitungsformen zu kaufen. Dazu zählen Hirsekörner, Hirsemehl, Hirseflocken und Hirsegrieß.

Die Nährstoffe von Hirse sind recht unterschiedlich und hängen oft von der Farbe des Getreides ab. Gelbe Hirsesorten beispielsweise enthalten sehr viel Beta-Carotin und rote Sorten viele Antioxidantien. Glasig-weiße Arten hingegen sind oft reich an Eiweiß.

Grundsätzlich weist aber jede Hirseart folgende Nährstoffe auf:

  • Eiweiß
  • Eisen
  • Fluor
  • Magnesium
  • Zink
  • Silizium
  • Vitamin B1, B3, B5, B6

Damit bietet Hirse ein umfassendes Packet mit reichhaltigen Inhaltsstoffen, die gut für deinen Körper sind. Eisen sorgt für den Sauerstofftransport im Blut sowie die Energiegewinnung von Muskeln und Zellen. Dies wird ebenfalls von dem Magnesiumanteil unterstützt. Darüber hinaus trägt Magnesium zu einem guten Stoffwechsel bei. Die Vitamine sorgen zudem für einen guten Zellstoffwechsel und beschleunigen die Wundheilung.

Hirse ist wunderbar für eine glutenfreie Ernährung geeignet. Sie ist zwar ein Getreide, enthält aber dennoch kein Gluten.

Wenn du also eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) hast und keinen Weizen, Dinkel oder Hafer zu dir nehmen kannst, ist Hirse das ideale Ersatzprodukt.

Zudem ist Hirse durch ihren hohen Gehalt an Eisen, pflanzlichen Proteinen und Vitaminen perfekt für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren möchten.

Um einen Babybrei auf Hirsebasis zuzubereiten, greife zu Hirseflocken. Sie stellen eine gute Grundlage für die Ernährung von Babys in den ersten drei Monaten dar, da sie die Verdauung im Darm anregen und viele Kohlenhydrate aufweisen. Nach den ersten drei Monaten vertragen Babys sogar geschälte oder gekochte Hirsekörner.

Für die Zubereitung nimmst du die Flocken, Wasser sowie Milch und kochst alles zusammen auf. Danach lässt du den Brei bei ausgeschalteter Herdplatte für circa drei Minuten aufquellen.

Alternativ kannst du auch nur Wasser oder nur Milch für die Zubereitung verwenden. Für eine Portion Babybrei aus Hirseflocken reichen in der Regel 20 Gramm Hirse und 100 Milliliter Flüssigkeit.

Falls deinem Kind der Brei nicht schmeckt, gib etwas Apfelmus oder andere frisch pürierte Früchte dazu. Darüber hinaus kannst du den Brei auch mit Brokkoli aufpeppen. Zu der Hirse-Brokkoli-Mischung gibst du dann noch einen Schuss Apfelsaft hinzu, damit das Eisen besser vom Körper aufgenommen werden kann.

Hirse ist aber nicht nur für Babys eine willkommene Abwechslung, auch du kannst damit feine Gerichte zaubern. Anstatt Bulgur aus klassischem Weizen zu kochen, kannst du lieber Hirse verwenden und das Gericht mit Salat und etwas frischem Gemüse verfeinern.

Bevor du Hirse kochst, solltest du einige Dinge beachten. In dem Getreide befindet sich der sekundäre Pflanzstoff Phytinsäure, welcher die Nährstoffe Zink, Eisen und Magnesium bindet. Das heißt, sie können nicht gut vom Körper aufgenommen werden.

Du kannst die Phytinsäure aber recht schnell loswerden, indem du die Hirse über Nacht oder wenigstens ein paar Stunden vor dem Kochen in Wasser einweichst. Zudem solltest du die Hirse gut waschen.

Zubereitung der Hirse:

  • Gib die Hirse und das Wasser im Verhältnis eins zu zwei (eine Tasse Hirse, zwei Tassen Wasser) in einen Kochtopf.
  • Gib eine kräftige Brise Salz hinzu.
  • Bringe die Hirse und das Wasser zum Kochen.
  • Drehe die Herdplatte herunter und lass die Hirse für circa fünf Minuten köcheln.
  • Schalte die Herdplatte aus und lass die Hirse weitere 30 Minuten lang quellen.

Alternativ zum Herd kannst du Hirse natürlich auch in der Mikrowelle oder in einem Reiskocher zubereiten.

Hirse solltest du nicht roh essen. Sie enthält viele Enzyme, die tatsächlich gesundheitsschädigend sein können. Daher musst du Hirse vor dem Verzehr immer kochen oder rösten, um die giftigen Inhaltsstoffe der Schale loszuwerden.

Ein Hinweis auf Giftstoffe in der Schale der Hirse ist beispielsweise ihre gelbe Farbe. Dies bedeutet in der Regel, dass die Schale Phythinsäure enthält. Dieser Pflanzstoff kann auf jeden Fall unschöne Nebenwirkungen hervorrufen.

Nach dem Kochvorgang ist Hirse aber absolut ungiftig und du kannst sie genüsslich verzehren.

Hirse ist recht lange haltbar, wenn du sie trocken, dunkel und kühl lagerst. Dies geht am besten in einem trocknen, sauberen und gut verschließbaren Einwegglas im Kühlschrank oder Keller.

Aufgrund der Fettsäurezusammensetzung kann Hirse aber auch schnell ranzig werden. Daher achte bitte unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum. In der Regel ist Hirse aber auch noch danach genießbar. Um dies herauszufinden, führe einen Geruchstest durch. Riecht die Hirse ranzig, musst du sie entsorgen.