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Rothaarige Frau mit schwarzer Lederjacke in einer Fußgängerzone schaut freudestrahlend auf ihr Handy

Faktencheck Handy richtig laden: 7 Irrtümer – So hält dein Handy-Akku länger

Normalerweise halten Handy-Akkus bei richtiger Akkupflege etwa drei bis fünf Jahre durch. Das entspricht 700 bis 1000 Ladezyklen. In unserem Smartphone-Alltag sieht das meist anders aus: Morgens den Akku noch schnell zehn Minuten anstöpseln, damit er bis zum Nachmittag durchhält und abends bequem den Stecker rein und über Nacht laden lassen. Häufig sind unsere Ladegewohnheiten schuld am vorzeitigen Akkutod.

Wenn du dich darüber ärgerst, dass dein Handy-Akku schon nach kürzester ständig abnippelt, haben wir hier die richtigen Tipps und Tricks zur Akkupflege für dich. Der Faktencheck deckt alle Irrtümer zur Akkupflege auf und eine Checkliste verrät, wie du deinen Handy-Akku richtig auflädst.

Faktencheck #1: Handy nachts laden schadet nicht

Rothaarige Frau im Bett mit weißer Bettwäsche macht den Wecker auf dem Nachttisch aus, daneben liegt ihr Handy
Wer sein Handy gern über Nacht auflädt, schwächt damit den Akku. (© contrastwerkstatt – stock.adobe.com)

Stimmt nicht. Vorm Schlafengehen noch schnell den Stecker rein und morgens leuchten dir vielversprechende 100 Prozent entgegen – eine feine Sache. Doch gerade diese Marathon-Ladung verkürzt die Lebensdauer deines Akkus.

Was passiert? Wenn der Akku voll ist, kommt es zur sogenannten Erhaltungsladung. Der Akkustand fällt üblicherweise um wenige Prozent, zum Beispiel wegen der App-Aktivitäten. Dann beginnt der Ladevorgang aufs Neue. Das stresst die Lithium-Ionen in der Akkuzelle. So kommt es zu mehreren “Mini-Aufladungen” über Nacht, die die Lithium-Ionen im Akku stark belasten und langfristig schwächen.

Außerdem steht der Akku damit ständig unter Strom und entwickelt Wärme. Die moderne Ladeelektronik von Smartphones ist zwar mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet, aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.

Faktencheck #2: Noch 46 % – Zwischendurch kurz Aufladen macht nichts

Stimmt teilweise. Hin und wieder den Handy-Akku mal schnell mit ein paar Stromprozenten zu füttern ist an und für sich kein Problem. Hier gilt: Maßlos übertreiben solltest du es mit diesen “Kurz-Lade-Zwischenstopps” allerdings nicht. Fakt ist: Bei jedem Ladevorgang wird der Akku strapaziert.

Faktencheck #3: Akku am besten immer voll- & tiefentladen

Stimmt nicht. Diese Lade-Routine stammt aus vergangenen Handy-Zeiten. Ein voller 100-Prozent-Balken sieht zwar auf dem Display schön aus und beruhigt das Gemüt, wenn man lang unterwegs ist, es trägt allerdings nicht gerade zu einer langen Akku-Lebensdauer bei.

Als Faustregel gilt:
Halte deinen Akkuladestand immer zwischen 30 und 80 Prozent.

Moderne Lithium-Ionen-Akkus mögen nämlich keine Extreme. Am Ende des Ladezyklus, also ab etwa 80 Prozent werden die Lithium-Ionen zu stark belastet, der Akku erwärmt sich und das drückt auf Dauer die Leistung. Genau dasselbe passiert bei einer Entladung ab 30 Prozent.

Kleiner Exkurs: Diese Weisheit galt noch für die alten Nickel-Cadmium-Akkus, die über den berühmten Memory-Effekt verfügen. Dieser Effekt konditioniert den Akku: Möglichst bis Anschlag laden lassen und Tiefentladen war wichtig, damit der Akku seine volle Kapazität ausschöpfte. Hast du den Akku öfter geladen, obwohl er nur halb voll war, merkte er sich das als Obergrenze und verlor so in kürzester Zeit die Hälfte seiner Speicherkapazität.

Faktencheck #4: Schnellladen ist okay

Stimmt nicht. Die Schnellladefunktion verspricht, den Handy-Akku in der halben Ladezeit aufzupumpen. Die Ladekabel wurden dafür von einem Ampere auf zwei bis vier Ampere gepimpt.

Tests haben ergeben, dass die Akkuleistung durch das Schnellladen schon nach kurzer Zeit schwächelt. Nach nur knapp vier Monaten bringt dein Akku nur noch 80 Prozent seiner Leistung – so viel wie er eigentlich erst nach drei bis fünf Jahren Abnutzung erfährt.

Nutze als Alternative lieber das Aufladen über ein USB Kabel deines PCs oder Laptops.

Faktencheck #5: Das Ladeklima ist dem Akku wumpe

Stimmt nicht. Überhitzung ist Gift für deinen Akku. Schon Temperaturen über 40 Grad schwächen deinen Handy-Akku langfristig. Das gilt auch für kalte Temperaturen unter 0 Grad.

Wann kann eine Überhitzung beim Laden auftreten?

Durch Handy-Hüllen, Schnellladefunktion oder wärmeleitende Unterlagen. Die Hitze staut sich oder entwickelt sich rasch wie beim Schnellladen.

Überprüfe also beim nächsten Laden, ob dein Handy optimale Ladebedingungen hat.

Faktencheck #6: Günstigere Ladekabel sind genauso gut

Stimmt nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, die Finger von billigen Ladekabel-Plagiaten zu lassen, denn es besteht Brandgefahr. Mit meinem Notebook mit Billig-Notebook-Ladekabel saß ich abends auf der Couch und hatte mich kurz zuvor Richtung Ladekabel Adapter gebeugt, um ein Wasserglas auf dem Boden abzustellen. Sekunden später explodierte das Teil, einfach so.

Der Grund dafür sind schlampige Verarbeitung und fehlerhafte Isolierungen.

Faktencheck #7: Pralle Sonne oder Hitze im Auto sind egal

Silberfarbenes Smartphone liegt auf der Mittelkonsole in der prallen Sonne im Auto
Lass dein Handy lieber nicht in der prallen Sonne liegen – auch Akkus können einen Sonnenstich bekommen. (© boykovi1991 – stock.adobe.com)

Stimmt nicht. Es droht zwar keine akute Explosionsgefahr, aber wenn du deinen Akku der prallen Sonne aussetzt, kann sich der Akku aufblähen und wäre damit zerstört. Wenn es hart auf hart kommt, könnte dein Handy theoretisch in Flammen aufgehen.

Bei hitzigen Umgebungstemperaturen lösen sich nämlich die Schutzschichten im Akku und das kann zu einem Kurzschluss führen.

Tipp am Rande: Es gibt sogenannte Explosionswarner Apps – wie sinnvoll oder -los die sind, mag jeder selbst entscheiden. ;-)

Checkliste: Handy richtig laden

Lade dein Handy am besten ab einem Ladestand von 30 Prozent auf.
Lade es möglichst nie über 80 Prozent auf.
Vermeide lange Ladezeiten über Nacht.
Verzichte öfter auf das Schnellladen.
Hin und wieder nur ein paar Prozent zu laden ist okay, aber übertreib es nicht.
Vermeide eine zu heiße oder zu kalte Lade-Umgebung.
Verwende ausschließlich die original Ladekabel vom Hersteller.

Zum Schluss noch drei Tipps out of the box: Nicht immer sind es die Ladegewohnheiten, die deinem Akku zusetzen. Check einfach mal die Display-Helligkeit deines Handys und die Apps, die im Hintergrund laufen. Besonders Facebooks Push-Nachrichten und Standorteinstellungen (Funktionen wie “Ortstipps”, “Freunde in der Nähe” und “W-LAN finden”) gelten als Akkufresser. Bluetooth und GPS solltest du ebenfalls nur aktivieren, wenn es wirklich notwendig ist.

Wie erkenne ich, welche App am meisten Akku verbraucht?

Wo sehe ich das in den iOS-Einstellungen?
Einstellungen Batterie

Ganz unten werden dir die Apps aufgeführt, die am meisten deinen Akku beanspruchen.

Wo sehe ich das in den Android-Einstellungen?
Einstellungen Gerätewartung Akku

Ganz unten sind die Apps nach Akkuverbrauch aufgelistet.

Bildquelle Beitragsbild: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Anika

Anika ist seit acht Jahren im E-Commerce zu Hause. Mit viel Herz und Sorgfalt recherchiert sie jeden Tag Sparpotentiale. Ihr Motto: „Wie bekomme ich das Beste zum allerbesten Preis?“ Das ist schon fast eine Obsession für Anika. Fesche Trends, echte Rabatte und nützliche Inspirationen - rastlos ist sie immer auf der Suche. Im SparBlog wie im prallen Leben.

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